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Aus der Reihe: "Fertigfutter verstehen"

  • Ines Varga
  • 10. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Sind getreidefreie Fertigfutter wirklich besser für Hunde?


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🌾 Einige Fertigfutter werden als „getreidefrei“ ausgelobt. Das kann für bestimmte Hunde sinnvoll sein z.B. bei nachgewiesenen Unverträglichkeiten oder Allergien.


➡️ Ein getreidefreies Fertigfutter ist jedoch nicht automatisch besser als ein Fertigfutter mit Getreide. Gesunde Hunde sind grundsätzlich dazu in der Lage, Stärke aus Getreide zu verdauen. Voraussetzung ist, dass es sich um für Hunde geeignete Getreidearten handelt, die in aufgeschlossener Form zur Verfügung gestellt werden, wie es zum Beispiel durch Kochen (Dosenfutter) oder durch Extrusion (Trockenfutter) der Fall ist.


👉Wichtig zu wissen: Getreidefrei bedeutet nicht automatisch kohlenhydratfrei. Viele als getreidefrei ausgelobten Fertigfutter enthalten dennoch stärkehaltige Zutaten wie Kartoffeln oder Süsskartoffeln oder Erbsenmehl. Wenn du deinem Hund also ein getreidefreies Futter gibst, heisst das nicht automatisch, dass dein Hund auch keine stärkehaltigen Kohlenhydrate bekommt, sie stammen nur nicht aus Getreide.


🔎In der Praxis bedeutet das: Der Verzicht auf Getreide in einem Fertigfutter heisst nicht automatisch, dass dein Hund ein besseres Futter bekommt. Wirklich entscheidend ist vielmehr, welche Rohstoffe für das Futter verwendet wurden, wie es insgesamt zusammengesetzt ist, ob es den individuellen Nährstoffbedarf deines Hundes zuverlässig decken kann und von deinem Hund gern gefressen und gut vertragen wird.


👉Falls dein Hund bisher ausschließlich getreidefreies Futter bekommen hat, sollte eine Umstellung auf ein getreidehaltiges Futter immer schrittweise erfolgen, damit sich die Verdauung daran anpassen kann.


🤔 Wusstest du, dass getreidefrei nicht automatisch kohlenhydratfrei bedeutet?


⚖️Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle Ernährungsberatung. Er vermittelt allgemeine Informationen für gesunde Hunde und kann eine auf deinen Hund zugeschnittene Beratung nicht ersetzen.


Quellen:

Axelsson E. et al. (2013): The genomic signature of dog domestication reveals adaptation to a starch-rich diet. Nature, 495, 360–364. DOI: 10.1038/nature11837: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23354050/


Fritz, J. (2015): Hunde barfen – Alles über Rohfütterung. 2. überarb. Aufl., Stuttgart: Eugen Ulmer Verlag 


Dillitzer, N. (2012): Grundzüge der Futtermittelkunde, in: Dillitzer N., Fritz J., Kölle Petra & Liesegang A.: Tierärztliche Ernährungsberatung: Diätetik und Fütterung von Hunden, Katzen, Reptilien, Meerschweinchen und Kaninchen - mit Zugang zum Elsevier-Portal. Deutschland: Elsevier, Urban & Fischer,


Zentek, J.: Ernährung des Hundes: Grundlagen - Fütterung - Diätetik. Begründet von Helmut Meyer, Stuttgart: Georg Thieme, 2022.

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